Ko Samui - Eine Reise ins Land des Pla Kat (1997)

Sawasdee - Willkommen in Thailand!
 

Anflug auf Ko Samui
 
 
Dieser Bericht ist eine knappe Zusammenfassung eines Diavortrages, den ich in Aquarienvereinen gehalten habe.
Im August 1997 unternahmen meine Frau und ich eine Reise zur thailändischen Insel "Ko Samui", die sich ca. 560 km südlich
von Bangkok im Golf von Thailand befindet. Wir wollten den "Friedlichen Kampffisch" 
Betta imbellis, oder auch Pla Kat, wie er
von den Thais genannt wird, in seiner Heimat besuchen. Im Urlaubsgepäck befanden sich neben Keschern und Fischtransportbeuteln
auch Messgeräte für die wichtigsten Wasserparameter. Schließlich wollten wir nicht nur Fische fangen, sondern auch deren
natürliche Biotope untersuchen.

Keschern in der Wiese? Aber klar!
 

Biotop mit 
Anabas testudineus, 
Trichopsis vittatus, 
Channa spec.
 
 
So machten wir uns schon am Tage der Ankunft auf die Suche nach "fischverdächtigen" Süßwasserbiotopen. Dazu liehen wir uns zwei
wendige Motorräder, um auch in die entlegendsten Ecken der Insel zu gelangen. Im Inselinneren befindet sich ein Berg, von dem
einige kleine Bäche ins Meer entwässern. Die stehenden Gewässer finden sich vorwiegend in Küstennähe und haben auch während der
Regenzeit keine Verbindung untereinander. Die Größe dieser Gewässer schwankte zwischen großen Pfützen und überschwemmten Wiesen
von mehr als Fußballfeldgröße.

Temperaturmessung in einem Biotop
 

Biotop mit 
Betta imbellis, 
Trichopsis vittata, 
Channa spec, Barben und Bärblingen
 
 
Nahezu alle Süßwasserbiotope besaßen leicht saures und weiches Wasser. Die gemessenen Wassertemperaturen schwankten je nach
Gewässer zwischen 25 und 35 Grad Celsius, je nachdem, ob das Gewässer in einem Wald lag, oder der prallen Sonne ausgesetzt war.
 Absolut traumhaft war auch die Insektenwelt der Insel. Wunderschöne bunte Schmetterlinge, unterarmlange Stabschrecken,
 große Hundertfüßler und vieles mehr ließen sich in der tropischen Vegetation beobachten.

Keschern in einem Bach
 

Kleiner Bach mit 
Betta prima und vielen Barben und Bärblingen
 
 
Was uns allerdings erwartete, übertraf die kühnsten Hoffnungen. In nahezu jeder "stehenden Pfütze" konnten wir verschiedene
Barben und Bärblinge, sowie Killifische fangen. Aber auch Labyrinthfische waren allgegenwärtig: 
Trichopodus trichopterus,
Trichopodus pectoralis, 
Trichopsis vittata, 
Anabas testudineus, 
Betta splendens, 
Betta imbellis und verschiedene 
Channa
gingen uns ins Netz. Überwältigend war auch die Fülle der Wasserinsekten und Garnelen. Neben der Fauna war auch die Flora sehr
interessant. Teilweise waren die Gewässer geradezu mit Wasserpflanzen durchwuchert. Neben Stengelpflanzen fanden wir
Cryptocorynen und verschiedene kleine und große Lotosarten. Alle Fundorte wurden von uns in eine geographische Karte
eingezeichnet und die Wasserparameter wie kH, GH, pH, Leitfähigkeit, Temperatur, Färbung, Bodengrund, und vieles mehr,
gemessen und aufgezeichnet.
 Betta imbellis
Betta imbellis, der friedliche Kampffisch
 
 Betta prima
Betta prima, ein maulbrütender Kampffisch
 
 Trichopsis vittatus
Trichopsis vittatus - knurrender Gurami
 
 
 Butis butis
Butis butis, eine Schläfergrundel
 
 Trichopodus trichopterus
Trichopodus trichopterus, der punktierte Fadenfisch im Transportbeutel
 

Kleine Schmerle
 
 
 Anabas testudineus
Anabas testudineus, der Kletterfisch
 

Kleine Grundel aus einem Tümpel in Strandnähe
 

Barben
 
 

Große Apfelschnecke
 
 Idéopsis similis
Idéopsis similis, ein Schmetterling
 

Libelle
 
 
Leider rückte die Abreise immer näher und so mussten wir die Fische für die Heimreise gut verpacken.
Daheim angekommen warteten schon viele eingefahrene Aquarien auf ihre neuen Bewohner, die sich schon bald in Ihrer neuen
Umgebung eingelebt hatten und für Nachwuchs sorgten.
Einige der oben gezeigten Fische habe ich vor Ort oder nach der Reise in meinen Aquarien fotografiert.
Nachtrag: Mittlerweile habe ich Ko Samui mehrfach wieder besucht. Von den 1997 besuchten Biotopen waren fast alle durch Baumaßnahmen, Trockenlegung
und ähnlichem zerstört. Lediglich die kleinen Süßwasserbäche im Norden der Insel waren nahezu unberührt.